Welche Steuern und Abgaben sollten Gründer von Anfang an auf dem Schirm haben sollten? Eine gute Planung und vor allem das Wissen, dass diese Kosten regelmäßig anstehen, erspart Gründern böse Überraschungen.
Gründungskosten: Ausgaben für Genehmigungen einplanen
Die Gründung als Einzelunternehmer sollte im Optimalfall recht kostenneutral sein. Solange keine Genehmigungen anstehen, gibt es hier kaum etwas, das wirklich in die Finanzplanung mit einbezogen werden sollte. Ausnahme: Die Gewerbeanmeldung, die regionsabhängig zwischen 10- 50 Euro kosten kann.
Wenn jedoch Genehmigungen anstehen, können diese je nach Art der Genehmigung schnell mal im Bereich von Tausend(en) Euro liegen. Dies sollte man also definitiv richtig planen und finanziell einkalkulieren.
Hinweis: Bei der Gründung einer Personengesellschaft kommen prinzipiell die selben Kosten auf Gründer zu wie bei einem Einzelunternehmer. Zusätzlich sollte man aber Sachen wie Registereintragungen und vor allem Anwaltskosten für das Erstellen und Prüfen eines Gründungsvertrages / Gesellschaftsvertrages frühzeitig mit einberechnen.
Umsatzsteuer: Erstmal mit Bruttobetrag kalkulieren
Nach der Gründung ist die Umsatzsteuer wohl die erste Steuer, mit der Gründer konfrontiert werden. Die Umsatzsteuer schuldet man als Einzelunternehmer natürlich selber und als Personengesellschaft als Gesellschaft – jeder Gesellschafter ist in diesem Fall Gesamtschuldner.
Hier bietet es sich an, die Einnahmen immer Netto zu kalkulieren aber die Ausgaben erstmal Brutto. Dadurch lassen sich die monatlichen Vorauszahlungen besser kalkulieren – und man hat immer einen finanziellen Puffer.
Einkommensteuer: Nachzahlungen vermeiden
Quartalsweise kommen wir dann in den Bereich der Einkommensteuer – Vorauszahlungen. Sowohl der Einzelunternehmer wie auch die Gesellschafter einer Personengesellschaft sollten diese immer im Blick haben und ggf. anpassen. Eine zu große Nachzahlung zu einem ungewissen Zeitpunkt kann einen großes Loch in die eigene Finanzplanung reißen.
Lohnsteuer: Bruttolohnkosten beachten
Falls Personal beschäftigt wird, sollte man von Anfang an auch die Bruttolohnkosten kalkulieren und nicht nur auf den Bruttolohn achten. Je nach Lohnhöhe sind die Lohnnebenkosten ein Faktor, den man nicht unterschätzen sollte.
Versicherungen: Viele Optionen, unterschiedliche Kosten
Zu den wichtigen weiteren monatlichen Ausgaben zählen Krankenversicherung und Pflegeversicherung. Zusätzliche Kosten können für freiwillige Versicherungen wie Rentenversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung etc. anfallen.
Hier gibt es diverse Möglichkeiten die man als Gründer durchspielen können. Je nach individuellen Voraussetzungen kann das bestmögliche Ergebnis unterschiedlich ausfallen.
Gastbeitrag von Stefan Bösel. Er berichtet unter https://daxundwirtschaft.com regelmäßig über die Börse und die Weltwirtschaft. Seine Profile im World Wide Web: Youtube, Twitter, Facebook.
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