Thomas Ramge ist Journalist und Autor und schreibt unter anderem als Technologie-Korrespondent für das Wirtschaftsmagazin brand eins. Darüber hinaus ist er aktuell Jury-Mitglied im Rahmen des Unternehmerhelden Award 2017.
Im Interview erzählt er, wie Unternehmer von Big Data profitieren können, welcher Unternehmer ihn beeindruckt – und wodurch sich “sein” Unternehmerheld 2017 auszeichnen sollte.
Hallo Thomas, bitte stelle dich und brand eins kurz vor.
Brand eins nehme ich als reflektiertes Wirtschaftsmagazin wahr, das nicht das Haar in der Suppe sucht, sondern Geschichten erzählt, die Lust auf Unternehmertum machen. Ich schreibe seit 15 Jahren für brand eins, und seit 2005 mit Schwerpunkt auf Technologie-Themen.
Zudem arbeite ich frei für den Economist und veröffentliche immer wieder Sachbücher an den Schnittstellen von Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft. Mein Suchraster ist dabei bestimmt von der Frage: Was nützt das Neue? Und zwar wirklich, und nicht nur behauptet.
Brand eins porträtiert immer wieder spannende Unternehmerpersönlichkeiten. Welcher Unternehmer beeindruckt dich – und warum?
Am liebsten schreib ich über die Verrückten. Die Dinge machen, von denen alle vorher sagen: Das ist doch Unsinn! Leute wie der Informatiker Robert Böhme von den Parttime Scientists, der sagt: Ich fliege mit einem Rover zum Mond. Dann lässt der zehn Jahre nicht locker, steht nun kurz vor dem Start und verdient sogar Geld mit dem Projekt.
Die zehnte Car-Sharing-App mit einem Business-Plan, in dem 50 Mal der Begriff „disruptiv“ vorkommt, interessiert mich hingegen nicht die Bohne.
Du selbst bist Technologie-Korrespondent für brand eins und hast bereits mehrere Bücher zum Thema “Big Data” geschrieben. Wie können Unternehmer digitale Daten clever für sich nutzen?
Daten intelligent zu nutzen bedeutet für die meisten Unternehmen: Die Bedürfnisse der Kunden besser verstehen lernen. Und darauf aufbauend dann Prozesse, Produkte oder Dienste schrittweise verbessern. Auf die Menge der Daten kommt es dabei meist weniger an. Das „Big“ in „Big Data“ ist irreführend. Die richtigen Daten in der richtigen Varianz sind viel wichtiger. Mit weniger Daten lässt sich oft mehr erreichen.
Der Unternehmerhelden Award wird 2017 zum ersten Mal veranstaltet. Was gefällt dir an diesem Konzept?
Jenun, ich bin mit meinem publizistischen Bauchladen selbst Solo-Entrepreneur. Mein Ziel war immer: Keinen Chef haben, kein Chef sein. Es gibt intelligentes Leben jenseits der Festanstellung und es ist schön, dass es endlich einen Award für kreative Selbständige gibt.
Wie kann dich ein Bewerber von seinen Siegerqualitäten überzeugen?
Die Idee muss zur Person passen. Und die Umsetzung muss innovativ im Schumpeter’schen Sinne sein: Also nicht nur neu, sondern auch noch auf dem Markt erfolgreich.
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