Für viele bedeutet die Gründung eines Unternehmens vor allem eines: Einen Sprung ins kalte Wasser. Unternehmerisches Know-How steht nicht im Bildungsplan der Schulen – und wer nicht gerade BWL studiert hat, der kann zum Gründungszeitpunkt meistens nur auf wenig unternehmerisches Wissen zurückgreifen.
Studien belegen: Finanzwissen ist maßgeblich für erfolgreiche Gründungen
Welche große Rolle aber gerade gutes Finanzwissen bei der Gründung spielt, hat bereits eine Studie von CB Insights aus dem Jahr 2014 festgestellt. Unter den Top 20 Gründen für das Scheitern vieler Startups steht mangelnde Finanzierungskraft an zweiter Stelle.
Und auch beim aktuellen Report des KfW steht schlechtes Finanzwissen ganz oben auf der Liste der Faktoren für abgebrochene Gründungen: Während bei Gründern mit gutem Finanzwissen die Abbruchquote bei nur 12% liegt, verdoppelt sie sich bei Gründern mit schlechtem Finanzwissen auf 21%.
Studien wie diese belegen, dass Finanzwissen maßgeblich ist für eine erfolgreiche Unternehmensgründung.
Mangelndes Finanzwissen hemmt Gründungsinteressierte
Umgekehrt belegt die Studie der KfW auch, dass mangelndes Finanzwissen Gründungsinteressierte enorm hemmt. Zwei Drittel der Gründungsinteressierten haben Angst vor dem finanziellen Risiko und scheuen aus diesem Grund eine Gründung. Und das, obwohl es an Geschäftsideen nicht mangelt: Nur ca. 40% der Gründer geben an, dass ihnen noch die zündenden Geschäftsidee fehlt.
Bei Gründern, die bereits in der Planungsphase sind, oder die zuvor bereits erfolgreich gegründet haben, spielen finanzielle Ängste hingegen eine weitaus geringere Rolle. Ursache dafür ist eine bessere Risikoeinschätzung bei diesen Personengruppen – also besseres Finanzwissen.
Gründer sollten sich Finanzwissen über Weiterbildungen aneignen
Diese Studien decken sich auch mit einem Report der IHK aus dem Jahr 2011: Schon damals bemängelte die Handelskammer mangelndes kaufmännisches Wissen, falsche Einschätzung von Umsatz und Startinvestitionen und ein nicht ausreichendes Verständnis für Finanzierung bei Gründern.
Seitdem hat sich auf dem Bildungsmarkt viel getan. Private und öffentliche Institute bieten Fortbildungen für Gründer, speziell im Bereich Finanzen, an. Steuerthemen stehen dabei an erster Stelle, Geschäftsplanung an zweiter und Unternehmensfinanzierung an dritter Stelle.
Buchhaltung: 5 Tipps zur Erweiterung deines Finanzwissens
Welche Schlüsse und Empfehlungen lassen sich aus den Studien von CB Insights, KfW und IHK für uns ableiten? Für eine erfolgreiche Gründung ist Finanzwissen entscheidend. Und da Finanzwissen erlernbar ist, sollten Gründer diese Chance nutzen und sich bei Wissenslücken intensiv mit dem Thema Finanzen beschäftigen und weiterbilden.
Dazu zählt aber auch, sich mit den eigenen Unternehmenszahlen und der Buchhaltung auseinanderzusetzen. Nur, wer seine Einnahmen und Ausgaben und wichtige Kennzahlen wie Umsatz und Gewinn im Blick hat, kann langfristig erfolgreich wirtschaften.
5 Tipps zur Erweiterung deines Finanzwissens:
- Hol dir Tipps bei Beratungszentren oder Netzwerken für Gründer, wie z.B. die Gründerinnenzentrale Berlin.
- Besuche Weiterbildungsangebote. Hier bieten sich Fortbildungsinstitute oder Vereinigungen wie die IHK an.
- Lies dich schlau und hol dir Ratgeber, wie z.B. das Buch Steuertipps für Existenzgründer und Jungunternehmer.
- Informiere dich auf fachspezifischen Plattformen, z.B. die Gründerlounge von Debitoor.
- Such dir einen Steuerberater für die ganz kniffligen Fragen.
Fakt ist: Von der optimalen Unternehmensfinanzierung bis hin zur korrekten Finanzbuchhaltung – erweitern Gründer ihr Finanzwissen, verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Gründung. Und das ist eindeutig eine gute Nachricht. Oder?
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