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{"id":1196,"date":"2018-04-23T15:17:50","date_gmt":"2018-04-23T15:17:50","guid":{"rendered":"http:\/\/www.unternehmerhelden.com\/?p=1196"},"modified":"2018-04-24T06:47:54","modified_gmt":"2018-04-24T06:47:54","slug":"autor-werden-mit-autorencoach-kia-kahawa","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.unternehmerhelden.com\/autor-werden-mit-autorencoach-kia-kahawa\/","title":{"rendered":"Autor werden mit Autorencoach Kia Kahawa"},"content":{"rendered":"

Ein eigenes Buch schreiben – ist das vielleicht dein geheimer Traum? Autorin Kia Kahawa hat den Schritt gewagt und 2016 ihren Deb\u00fctroman erfolgreich ver\u00f6ffentlicht. Ihr gesammeltes Wissen gibt sie jetzt als Autorencoach <\/a>weiter. Im Interview verr\u00e4t sie, was ein gutes Buch ausmacht – und, worauf du beim Schreiben unbedingt achten solltest.<\/p>\n

Kia, du coachst und schulst als Autorencoach angehende Autoren. Wie bist du auf diese Idee gekommen?<\/strong><\/p>\n

Vor etwa vier Jahren habe ich mit dem Schreiben angefangen und 2016 mein Deb\u00fct ver\u00f6ffentlicht. Ich habe unfassbar viele Fehler gemacht \u2013 die kann ich gar nicht z\u00e4hlen:<\/p>\n

Mein Social Media Marketing richtete sich an die falsche bzw an gar keine Zielgruppe, mein Plot war zwar nicht fehlerhaft, aber ziemlich flach und ich hatte nicht einmal eine Ahnung, in welchem Genre ich “Die Krankheitensammlerin<\/a>” einordnen sollte. Es ist ein Entwicklungsroman. Auch im Coverdesign und mit der Wahl des Lektors habe ich Fehler gemacht. Das bezeichne ich gerne als “try and error” Methode.<\/p>\n

\"Buch
“Die Krankheitsensammlerin” von Kia Kahawa<\/figcaption><\/figure>\n

Unterm Strich h\u00e4tte ich mir einfach einen Autorencoach gew\u00fcnscht. So h\u00e4tte ich von Anfang an vieles richtig(er) machen k\u00f6nnen und w\u00e4re von Anfang an mit mehr Professionalit\u00e4t gestartet.<\/p>\n

Durch das alles, was ich gelernt habe und durch mein Netzwerk von Autoren wurde ich dann schlichtweg oft gefragt, wie man dieses und jenes verwirklichen oder verbessern k\u00f6nnte. Daraus entstand dann die Idee, neben meinem Korrektorat und Lektorat ein Coaching anzugeben.<\/p>\n

Nehmen wir an, ich m\u00f6chte mein eigenes Buch schreiben, vermarkten und verkaufen. Wie kannst du mir als Autorencoach dabei helfen? Was beinhaltet ein Coaching bei dir?<\/strong><\/p>\n

Als Autorencoach kann man alles coachen, was zum Autorenleben dazu geh\u00f6rt.<\/p>\n

Es gibt beispielsweise das Schreibcoaching, das insofern \u00fcber ein Lektorat hinausgeht, als dass ich mich darauf konzentriere, ein Manuskript analytisch auseinanderzunehmen und wiederkehrende Fehler und Herausforderungen aufzuzeigen. Im Coaching geht es um Show, don’t tell, Infodump, Schreibstil und viele weitere Werkzeuge der Schriftsteller, durch die ein Manuskript schon im Erstentwurf deutliche Qualit\u00e4tssteigerungen bekommt.<\/p>\n

Neben dem Schreibcoaching gibt es noch Expos\u00e9- und Lesungscoaching, die von meinen Abnehmern sehr gefragt sind.<\/p>\n

Das Autorencoaching selbst ist dabei mehr als nur ein \u00dcberbegriff zu diesen drei Coaching-Varianten: In diesem allgemeineren Coaching sprechen wir \u00fcber Social Media Marketing, Zielgruppenfindung, Verkaufstraining, Messeauftritte, Networking und Finanzen.<\/p>\n

Das klingt sehr facettenreich. Einer deiner Schwerpunkte ist Schreibcoaching. Wie ist ein \u201eguter\u201c Roman aufgebaut und geschrieben?<\/strong><\/p>\n

Diese Frage stellt sich wohl jeder Romanautor, und ich bin mir ziemlich sicher, dass selbst die Profi-Autoren, die f\u00fcr gro\u00dfe Verlage schreiben, keine klare Antwort auf diese Frage haben. Aber eine Ann\u00e4herung kann ich versuchen.<\/p>\n

Ein guter Roman hat mit Konflikten zu tun. Es gibt einen Kernkonflikt, der den gro\u00dfen Spannungsbogen zeichnet und viele kleine Konflikte, die jedem Kapitel eine Art Daseinsberechtigung geben. Jede Szene muss relevant f\u00fcr die Geschichte sein, damit keine Langeweile aufkommt.<\/p>\n

Besonders wichtig finde ich, dass die Charaktere lebendig und durchdacht gestaltet werden, dass Autor wie auch Leser felsenfest davon \u00fcberzeugt sind, sie pers\u00f6nlich zu erkennen. Da erkenne ich tats\u00e4chlich h\u00e4ufig Defizite bei meinen Coaching-Abnehmern. Es ist wichtig, die Figuren tief zu gestalten und sich beispielsweise zu Vergangenheit, famili\u00e4rem Umfeld der Kindheit und \u00dcberzeugungen Gedanken zu machen.<\/p>\n

Dann muss der Roman eine Botschaft haben. Die Psychogenese, also die pers\u00f6nliche Entwicklung des Protagonisten, ist dabei meiner Meinung nach extrem wichtig. In keinem guten Roman, den ich jemals gelesen habe, war der Protagonist am Ende mit denselben Meinungen, dem gleichen Umfeld und in der identischen Lebenssituation wie am Beginn der Geschichte.<\/p>\n

Das sind aber nur extrem wenige Eindr\u00fccke, die einen guten Roman ausmachen. Ich k\u00f6nnte diese Liste ewig weiter ausf\u00fchren oder gleich mal ein Manifest dar\u00fcber schreiben. Vielleicht tue ich das, danke f\u00fcr den Ansto\u00df zu dieser Idee!<\/p>\n

Das habe ich mir schon fast gedacht, dass es kein Patentrezept f\u00fcr einen guten Roman gibt. Aber wie sieht das bei Sachb\u00fcchern aus? Bestimmt leichter.<\/strong><\/p>\n

Puh, das ist schwierig. Ja, es ist einfacher, ein gutes Sachbuch zu schreiben, weil der Mensch es viel strukturierter begreift und Charakterentwicklung, Sympathie oder Spannungsbogen hier kaum eine Rolle spielen. Ich wage mal zu behaupten, dass bei Sachb\u00fcchern vor allem der Zahn der Zeit wichtig zu beachten ist und dass man das Schreiben von Sachb\u00fcchern “handwerklicher” lernen kann als das Schreiben von Belletristik.<\/p>\n

\"Homepage
Homepage von Autorencoach Kia Kahawa<\/figcaption><\/figure>\n

Kann auch ein Sachbuchautor von deinem Schreibcoaching profitieren?<\/strong><\/p>\n

Sachb\u00fccher sind extrem themenabh\u00e4ngig. Ich wei\u00df, wie ein Expos\u00e9 f\u00fcr Sachb\u00fccher auszusehen hat und wie man die Verlags- beziehungsweise Agentensuche gut angeht. Auch beim Vermarkten \u00fcber Landing Pages und Content Marketing kann ich Hilfestellungen bieten. Aber bisher habe ich s\u00e4mtliche Coaching-Bewerbungen zu Sachb\u00fcchern ablehnen m\u00fcssen, weil ich mich mit dem Thema zu wenig auskannte oder nicht wohl gef\u00fchlt habe.<\/p>\n

Von Autoren h\u00e4ufig ungeliebt: Das Expos\u00e9. Wof\u00fcr wird es ben\u00f6tigt? Und was macht ein gutes Expos\u00e9 aus?<\/strong><\/p>\n

Ich liebe Expos\u00e9s! Das ist mein Steckenpferd, und ich habe gleich mit meinem allerersten eigenen Expos\u00e9 einen Verlag von meinem Manuskript \u00fcberzeugen k\u00f6nnen. Man ben\u00f6tigt ein Expos\u00e9 im Prinzip nur, um Vertr\u00e4ge im Zusammenhang mit dem Manuskript auszuhandeln. Allen voran gibt es da den Verlagsvertrag: Ein Manuskript stellt man mit einem drei bis vierseitigen Expos\u00e9 vor. Aber auch wenn man Selfpublisher ist, kann ein Expos\u00e9 f\u00fcr Kooperationszwecke oder Arbeiten mit Filmteams hilfreich sein.<\/p>\n

Ein gutes Expos\u00e9 besteht aus vier Elementen. Gesehen habe ich in diesem Jahr beim Verlagsspeeddating auf der Leipziger Buchmesse auch h\u00e4ufig Expos\u00e9s mit f\u00fcnf Elementen. Der Aufbau war aber bei allen identisch:<\/p>\n

Zun\u00e4chst kommt das Titelblatt. Hier wird gekl\u00e4rt, worum es geht, wer du als Autor bist und in meinem Fall \u2013 kleiner Geheimtipp \u2013 auch der Unique Selling Point, der USP, gekl\u00e4rt.<\/p>\n

Auf Seite zwei geht es dann mit dem eigentlichen Inhalt los. Allgemeine Daten zu Umfang, Genre, Zielgruppe und Vergleichstiteln stehen oben, darunter kommt der Pitch. und der Pitch muss sitzen, das ist extrem wichtig.<\/p>\n

Darauf folgt die Inhaltsangabe. Sie ist bei mir meistens zwei Seiten lang, da meine Werke bisher nur zu unserer Zeit in unserer Welt gespielt haben.\u00a0Hat man ein kompliziertes Setting wie beispielsweise bei einer Utopie, die eine ausgekl\u00fcgelte Version der Zukunft darstellt, kann die Inhaltsangabe auch drei Seiten lang sein.<\/p>\n

Das optionale f\u00fcnfte Element ist die Sektion “\u00dcber den Autor”. Darin soll beschrieben werden, warum du als Autor dieses Buch geschrieben hast und soll den Verlag davon \u00fcberzeugen, dass du von deinem Manuskript \u00fcberzeugt bist.<\/p>\n

Ich denke, das ist alles, was man im Groben \u00fcber ein gutes Expos\u00e9 sagen kann. Aber eigentlich geht es viel mehr in die Tiefe und man muss sich weitreichende Gedanken machen und allein \u00fcber den Pitch drei\u00dfig bis vierzig Entw\u00fcrfe starten, bis man die perfekte Version gefunden hat.<\/p>\n

Als Autor muss man h\u00e4ufig auch vor Verlagen sprechen oder Lesungen halten. Wie sieht ein Lesungscoaching bei dir aus?<\/strong><\/p>\n

Nun, also zun\u00e4chst sei gesagt, dass das zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Ein Verkaufsgespr\u00e4ch funktioniert ganz anders als ein Lesungscoaching.<\/p>\n

Wenn ich einen Coaching-Abnehmer auf ein Gespr\u00e4ch mit Agent oder Verlag vorbereite, geht es sehr viel um das Verhandeln auf Augenh\u00f6he. Autoren sind keine kleinen Bittsteller, die beim gro\u00dfen Verlag unterkommen wollen, sondern haben ein Produkt erschaffen, das sie dem Verlag anbieten wollen. Man positioniert sich gut, wenn man den Markt erforscht hat und etwas zu Zielgruppe oder Relevanz in der aktuellen Zeit sagen kann \u2013 ohne dabei aber besserwisserisch die Kompetenzen der Verleger zu umgehen.<\/p>\n

\"Autorencoach
Autorin und Autorencoach Kia Kahawa bei einer Lesung aus ihrem Buch “Die Krankheitensammlerin”<\/figcaption><\/figure>\n

Im Lesungscoaching positioniert man sich als Unterhalter, der eine Vielzahl von Menschen informiert, belustigt, zum Nachdenken anregt und \/ oder einfach nur unterh\u00e4lt. Es geht im Vergleich zum Verhandeln viel mehr darum, wie man etwas betont, wie man mit Spannung und Witz umgeht und in welche St\u00fccke eine Lesung gegliedert ist. Mache niemals den Fehler, bei einer 30-min\u00fctigen Lesung volle 25 Minuten durch zu lesen, schon gar nicht eine einzelne Stelle!<\/p>\n

Warum sollte man ein Lesungscoaching bei dir buchen?<\/strong><\/p>\n

Da ich von Haus aus eigentlich Musikerin bin, habe ich Erfahrung mit Gesangsunterricht und Stimm\u00fcbungen sowie mit Auftritten auf ziemlich gro\u00dfen B\u00fchnen. Das spielt mir extrem in die Karten und es macht mir ungeheuren Spa\u00df, dieses eigentlich branchenfremde Wissen einzuschleusen und mir zu Nutze zu machen. Ich w\u00fcrde behaupten, das macht mich als Lesungscoach besonders.<\/p>\n

Au\u00dferdem organisiere ich mit meiner Regionalgruppe vom Autorenstammtisch Hannover Lesungen in der nieders\u00e4chsichen Hauptstadt. Daher bringe ich Erfahrung mit, was die Honorarverhandlung mit dem Veranstalter, Equipmentorganisation und Moderation von Lesungen angeht.<\/p>\n

A propos Honorarverhandlung \u2013 die Finanzen sind immer ein wichtiges Thema. Welche Finanztipps hast du als Autorencoach f\u00fcr angehende Autoren?<\/strong><\/p>\n

Nehmt euch ernst.<\/p>\n

Es ist ein Unding, kostenlose Arbeit zu leisten und somit Preise zu dr\u00fccken und sich selbst unter Wert zu verkaufen. Selbst, wer “nur” Hobby-Autor ist, kann ein bisschen Geld mit dem Schreiben verdienen. Wenn ich h\u00f6re, dass Autoren kostenlose Lesungen halten, wobei der VS in ver.di (unsere Gewerkschaft grob gesagt) ein Lesungshonorar von 300,00 \u20ac als Minimum empfiehlt, sehe ich immer wieder das gro\u00dfe Problem, das die Buchbranche derzeit hat.<\/p>\n

Wenn ich Finanztipps gebe, die \u00fcber “Autoren an die Steuer<\/a>” hinausgehen, besch\u00e4ftige ich mich au\u00dfergew\u00f6hnlich oft mit Mindsetting und Selbstwert-Coaching. H\u00e4ufig sprechen wir erst danach \u00fcber Pl\u00e4ne und Ziele, Investitionen und Risiken.<\/p>\n

Danke f\u00fcr all die Eindr\u00fccke, die du uns gegeben hast. Es freut mich, zu sehen, wie du mit beiden Beinen fest in der Buchbranche steckst und dein Wissen weitergibst. Zum Abschluss w\u00fcrde ich noch gerne wissen, wer dich inspiriert: Welchen Autor sch\u00e4tzt du besonders?<\/strong><\/p>\n

Ohje. Du stellst die Frage zwar in der Einzahl, aber ich m\u00f6chte sie in der Mehrzahl beantworten. Ich sch\u00e4tze Fran\u00e7ois Lelord, weil ich mich in dem franz\u00f6sischen, leicht kindlichen Schreibstil v\u00f6llig verlieren und der Geschichte nachh\u00e4ngen kann. Seine Themen sind psychologisch, philosophisch und einfach nur sch\u00f6n, ohne dabei an Tiefgang zu verlieren. Das w\u00fcrde ich mir auch f\u00fcr meine B\u00fccher w\u00fcnschen.<\/p>\n

Aber Becky Chambers, die Autorin von “Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten” hat mich mit ihrer Charakter- und Beziehungstiefe und dieser gigantischen Sympathie und Authentizit\u00e4t ihrer Figuren vom Hocker gehauen. Daf\u00fcr sind ihre Plots eher flach.<\/p>\n

Ein Plotmeister hingegen ist Neal Shusterman mit seiner “Scythe”-Trilogie. Ich gestehe, dass ich gerne eine Mischung aus diesen drei Autoren w\u00e4re \u2013 und dann schreibe ich eines Tages den eierlegende Wollmilchroman.<\/p>\n

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